Unternehmer sollten sich aus dem operativen Geschäft heraushalten
30.12.2017 von Silke KrischkeSie waren zu fünft, damals, vor 10 Jahren. Sechs IT-Experten, die die Begeisterung für die Technik teilen, denen kein Projekt zu anspruchsvoll war, die dafür brannten, Kunden mit kreativen und innovativen Lösungen termingerecht, zuverlässig und fehlerfrei zu bedienen. Sie beschlossen, ein eigenes Unternehmen zu gründen – mit Erfolg. Heute 10 Jahre später blüht das Unternehmen. Es ist gewachsen und verfügt über 50 Mitarbeiter. Und die Gründer von damals?
Sie brennen noch immer für Ihre Kunden, für herausfordernde Projekte und Lösungen. Sie sind vor Ort, arbeiten aktiv im operativen Tagesgeschäft mit, verstehen die Technik, sind Experten auf ihrem Gebiet.
Das hört sich nach einer erfolgreichen Unternehmensgeschichte an… Doch das ist nur ein Teil der Geschichte. Da sich die Gründer auf das operative Tagesgeschäft konzentrieren, fehlt ihnen Zeit, sich um die Unternehmensorganisation zu kümmern. Fehlende strategische und operative Ziele hemmen die Mitarbeiter in ihrem Handeln, unzureichende Führung und Kommunikation lassen die Potenziale der Mitarbeiter ungenutzt. Die Motivation sinkt, die Mitarbeiter erhalten kaum Perspektiven für Wachstum und Weiterentwicklung.
Wollen Sie Mitarbeiter, die das Richtige machen, die sich genau wie die Gründer vor 10 Jahren mit vollem Engagement und Begeisterung für die Kunden und deren Projektanforderungen einsetzen? Wollen Sie Mitarbeiter, die als Botschafter des Unternehmens auftreten, Kunden begeistern und potenzielle Mitarbeiter motivieren, mitarbeiten zu wollen? Wollen Sie Mitarbeiter, die die Zukunft des Unternehmens erfolgreich mitgestalten?
Dann sollten Sie sich als Unternehmer mit zunehmender Größe zunehmend aus dem operativen Geschäft heraushalten. Wenn Sie wollen, dass Ihre Mitarbeiter das Richtige richtig tun, dann
- investieren Sie Ihre Energie in die Auswahl und Weiterentwicklung Ihrer Mitarbeiter, so dass diese selbständig und eigenverantwortlich handeln können – durch richtungsweisende Ziele und Strategien, Coaching, Perspektiven und Kommunikation.
- entwickeln Sie eine gute Unternehmenskultur, leben Sie diese vor und setzen Sie sie wahrnehmbar um – in Teamsitzungen, in Projekten, im Kontakt mit Kunden, Lieferanten, Partnern und Mitarbeitern.
- finden Sie Erfolgsgeschichten und positive Referenzen und teilen Sie diese. Gemeinsame Erfolge verbinden und stärken die Zugehörigkeit – „Erinnert Ihr Euch noch an dieses Projekt, wo wir echt nicht mehr dran geglaubt haben, dass wir das rechtzeitig schaffen? So wie damals wollen wir immer arbeiten im Unternehmen.“
Neurowissenschaftler streiten noch darüber, wie viel Prozent unserer Entscheidungen bewusst stattfinden. Es soll wohl irgendwas zwischen einem und 30 Prozent sein. Das heißt, 70 bis 99 Prozent unserer Entscheidungen sind emotional. Wenn Sie wirklich führen wollen, dann kümmern Sie sich um diese 70 bis 99 Prozent.